Mehr positive Fehlerkultur statt Beschämung

Die dritte Visualisierung zeigt einen „Grünstift“ als Gegensatz zum bewertenden und fehlerorientierten „Rotstift“, den wir mit Benotungen in Verbindung bringen. Wenn wir mehr Bildung wagen wollen, bedeutet das, Fehler zuzulassen und eine positive Fehlerkultur zu etablieren.

Das gilt erstens für die Begleitung von Lernenden, bei der wir ermutigen und bestärken müssen, anstatt uns auf Fehler zu konzentrieren und zu beschämen.

Zweitens benötigen wir auch mehr „Grünstifte“ bei der Gestaltung von Pädagogik. In einer sich wandelnden Welt gibt es nicht den einen richtigen und fertig erprobten Weg zu guter Bildung. Stattdessen müssen wir uns immer wieder neu auf den Weg machen, uns oft auch verlaufen oder Umwege gehen, um klüger zu werden.

Die Zeiten der Lockdowns während der Corona-Pandemie haben der Bildung in diesem Sinne gutgetan. Plötzlich waren viele neue und offene Möglichkeiten denkbar, weil es noch keine etablierten Wege gab. Ich wünsche mir, dass wir viele Aspekte dieses Experimentiermodus als neuen Normalzustand in der Bildung etablieren.

Deine Reflexion & Kommentierung

Was bedeutet für dich eine positive Fehlerkultur? Wie lebst und gestaltest du sie? Wo wünschst du dir mehr Raum für Experimente?