Mehr Offenheit statt Eingrenzung

Die zweite Visualisierung zeigt einen Schlüssel, der für Offenheit steht. Denn um mehr Bildung zu wagen, ist es entscheidend, mehr Offenheit in der Bildung zuzulassen.

Offenheit verbinde ich zunächst mit offenen Bildungsmaterialien und offener Software. Das bedeutet, dass Bildungsinhalte und -werkzeuge unter offenen Lizenzen verfügbar sind, was es jedem ermöglicht, sie zu nutzen und anzupassen. Das ist grundlegend für gute Bildung, denn wir können nur das gestalten, was uns gehört. Das Schöne an offener Bildung ist außerdem, dass sie nicht weniger wird, wenn wir sie nutzen. Stattdessen kann durch das offene Teilen immer mehr entstehen.

Des Weiteren ist Offenheit für mich eng mit den Lernmöglichkeiten verbunden, die uns das Internet bietet. Dort finden wir praktisch unbegrenztes Wissen. Wir müssen vor diesem Hintergrund anerkennen, dass es keinen klar definierten Wissenskanon gibt, den wir vermitteln und abhaken können. Denn dieses gesamte Wissen können wir niemals in Zertifikate packen. Stattdessen benötigen wir offene Lernprozesse, in denen Lernende aufgrund ihrer Interessen und Erfahrungen lernen und neues Wissen für sich und andere verbinden und generieren können. Wir müssen erkennen, dass wir als Lehrpersonen nicht allwissend sind oder sein müssen, sondern dass es viel wichtiger ist, Lernprozesse zu gestalten und zu begleiten.

Mehr Bildung zu wagen bedeutet daher, die Offenheit des Internets anzunehmen und als Grundlage des Lernens zu nutzen.

Deine Reflexion & Kommentierung

Welche Erfahrungen hast du mit offenen Bildungsmaterialien und offener Bildungssoftware gemacht? Hast du selbst erstellte Bildungsmaterialien geteilt? Wie siehst du deine Rolle als Lehrperson angesichts von potentiell grenzenlosem Wissen im Internet?

Eine Antwort

  1. Avatar von Urs ;-)
    Urs 😉

    Für mich haben Bildungsmaterialien im Sinne von Arbeitsblättern und dergleichen weitgehend ausgedient. Mich interessieren und ich teile intern immer gerne Projekte oder Lernsettings, die ich oder wir im Team durchgeführt haben. Software ist schwierig… Einige wenige, richtig gute Plattformen, die auch etwas kosten sollen und dürfen.